03. Frank Braun - Trainer F1-Junioren

03. Frank Braun - Trainer F1-Junioren

F1 Junioren 02.12.2019

Interview mit Frank Braun, Trainer F1-Junioren

 

TuS: Hallo Frank. In diesem Jahr wurdest du für 40jährige Mitgliedschaft im Verein ausgezeichnet. Was hat dich damals dazu bewegt zum TuS zu gehen?

Braun: Mich hat damals Hans Dannhausen angesprochen, da war ich gerade erst 16 Jahre alt und er brauchte für die F-Jugend einen Betreuer. Ich habe dann ein halbes Jahr mit Dannhausen die F-Jugend trainiert. 

TuS: Was hat dich denn genau dazu bewogen im Kinderfußball tätig zu werden?

Braun: Das erste Jahr mit Hans Dannhausen hat mich wirklich geprägt. Es hat mit Hans und den Kindern unheimlich viel Spaß gemacht. Die Kinder geben einen soviel zurück: Lachen, Vertrauen. Vorallem das Vertrauen was man im Jugendfußball aufbaut hält teilweise bis in den Seniorenbereich. Es ist Heute noch so, wenn ich meine Spieler von damals sehe, dass sie mich umarmen, abklatschen und ganz locker über alle Dinge mit mir sprechen. Dadurch bin ich im Jugendfußball hängen geblieben. Schon ein Jahr später, mit 17 Jahren, hatte ich meine erste eigene Mannschaft, die ich als Trainer eigenverantwortlich übernommen habe. Das war damals die E2. Ich habe dann ungefähr bis zum 30. Lebensjahr Trainer gemacht, musste dann aber durch Heirat und Kinder aus zeitlichen Gründen eine Pause einlegen. Wenn man als Betreuer oder Trainer fungiert ist das relativ zeitaufwendig und ich bin der Ansicht, entweder man macht es richtig oder gar nicht.

TuS: Was macht für dich die Arbeit im Kinderfußball besonders? Was ist für dich das wichtigste in der Arbeit mit den Kindern?

Braun: In der heutigen Zeit ist es am wichtigsten, dass die Kinder wieder Spaß am Fußball bekommen. Die Kinder sollen lernen, dass Fußball ein schönes Hobby ist und als Ausgleich zu familiären und schulischen Stress dienen soll. Fast überall erlangen die Kinder nur bei Erfolg ansehen, was nach meiner Philosophie im Fußball nicht so sein sollte. Da sollte das Teamwork in der Mannschaft am wichtigsten sein. Wenn mal jemand besser als die anderen ist, sollte er das genießen, aber nicht meinen, dass man der Beste ist und gleich den Verein wechseln. Natürlich könnte ich auch als F-Jugend Trainer Druck aufbauen und erfolgsorientiert trainieren, keine Frage, aber dann würde der Kader realtiv klein werden, da der Ton anders werden würde, das Training würde anders werden und der Spaßfaktor würde immer mehr im Hintergrund rücken, da auch die Ansprachen immer intensiver und genauer werden würden. Das möchte ich nicht. Die Kinder sollen einfach Spaß an der Freizeitbeschäftigung haben, wo sie gerne hingehen und wo der Erfolgsdruck nicht da ist. Kinder sind keine Maschinen. Mal haben sie gute und mal schlechte Phasen. Das gehört dazu und das muss man tolerien und akzeptieren.

TuS: Kommen wir zum sportlichen. Wie zufrieden bist du mit dem aktuellen Saisonverlauf? Welche Entwicklungen hast du beobachtet?

Braun: Als Trainer bin ich absolut zufrieden. Wir sind eine durchschnittliche Mannschaft, körperlich relativ schwach und müssen gegen Gegner spielen die körperlich deutlich stärker und präsenter sind. Da kannst du einfach nicht mithalten. Spätestens nach der ersten Halbzeit brichst du zusammen, da du einfach gegen die Wand läufst. Irgendwann schaltet dann auch der Kopf ab, wenn man ständig kämpft und der Erfolg sich nicht zeigt, dann verliert man solche Spiele auch mal 6:1, obwohl das Spiel eigentlich gar nicht so klar war. Das war jetzt leider bei vielen Spielen so. Die Kinder sind einfach in dem Bereich schon ziemlich erfolgs- und ergebnisorientiert und das spiegelt eigentlich nicht die tatsächliche Leistung im Spiel ab. Das finde ich gerade im F-Jugend Bereich schade. Aber da müssen sie durch und lernen, dass nach einem Sieg auch mal mehrere Niederlagen kommen können. Wenn man 5:1 verliert heißt es nicht automatisch, dass es auch ein schlechtes Spiel war.

TuS: Was sind die sportlichen Ziele von deinem Trainerteam Lars, Niklas, Daniel und dir für die restliche Saison?

Braun: Das Team soll zusammen bleiben. Die Kinder sollen lernen, dass das Ergebnis nicht das wichtigste ist. Das Training, Spaß haben, sich kontinuierlich als Mannschaft verbessern. Das ist für uns als Trainer wichtig. Jeder, egal wie gut er ist, ist ein wichtiger Teil dieser Mannschaft. Mann kann nicht erwarten, dass jemand der 2011 geboren ist und gerade erst mit dem Fußball beginnt schon so gut ist wie jemand der schon 2 Jahre Fußball spielt. Man fängt dann eben immer mit den Basisübungen an: Das richtige Laufen, den Ball anstoppen, sich konzentrieren. 

TuS: Was sind deine persönlichen Ziele? Wie geht es im TuS für dich weiter?

Braun: Deutsche Meisterschaft der A-Jugend (lacht)! Nein, mein Ziel ist einfach ein Teil vom tollen TuS Lipperode zu sein. Ich möchte da helfen wo Hilfe notwendig ist. Ob F, E, D, C-Jugend ist mir eigentlich egal. Hauptsache ich kann irgenwo helfen. Für mich ist die Arbeit mit den Kindern stressabbau. Die Kinder haben sich bislang immer bei mir wohl gefühlt und das soll auch weiterhin so sein. Ich kann auch durch das beobachten von anderen Trainern im Verein viel lernen. Ich schaue mir an wie sie trainieren und nehme mir dann auch öfters Inhalte davon für mein Training mit. Ich finde, dass der Austausch der Trainer untereinander noch mehr gefördert werden sollte, damit man voneinander lernen kann und Ansichten und Trainingsweisen übernehmen kann. 

TuS: Vielen Dank für das Interview!

 

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